Das Europäische Recht besteht aus einer Reihe von Verträgen und Gesetzen, die innerhalb der Europäischen Union (EU) gelten.
Es umfasst sowohl die Verträge, die die Gründung und den Betrieb der EU regeln, als auch die Gesetze und Verordnungen, die von
den EU-Institutionen erlassen werden.
Das Europäische Recht hat Vorrang vor dem nationalen Recht der Mitgliedstaaten der EU. Es
dient dazu, die Grundfreiheiten zu schützen, die innerhalb der EU garantiert sind, und die Integration der Mitgliedstaaten zu
fördern. Ein wichtiger Bestandteil des Europäischen Rechts sind auch die EU-Grundrechte-Charta.
Was sind die europäischen Instanzen vor Gericht?
Es gibt mehrere Gerichte auf EU-Ebene, die für die Anwendung und Durchsetzung des Europäischen Rechts verantwortlich sind.
Das Europäische Gericht der Justiz (EuG) ist das höchste Gericht der EU. Es hat seinen Sitz in Luxemburg und entscheidet in erster
Instanz über Streitigkeiten zwischen Mitgliedstaaten, EU-Institutionen und Unternehmen, die sich auf die Anwendung des EU-Rechts beziehen.
Es prüft auch die Gültigkeit von EU-Rechtsakten und kann nationale Gerichte um Vorabentscheidungen bitten.
Der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) ist das höchste Berufungsgericht der EU. Es hat ebenfalls seinen Sitz in Luxemburg und
entscheidet in letzter Instanz über Rechtsstreitigkeiten, die vor dem EuG anhängig sind.
Das Europäische Gericht für Menschenrechte (EGMR) ist ein internationales Gericht, das die Einhaltung der Europäischen Konvention zum Schutz
der Menschenrechte und Grundfreiheiten überwacht und hat seinen Sitz in Straßburg. Es entscheidet in erster Instanz über Beschwerden von
Privatpersonen, die behaupten, durch einen Mitgliedstaat der Europäischen Union in ihren Menschenrechten verletzt worden zu sein.
Es gibt auch andere spezialisierte Gerichte wie das Gericht erster Instanz der Europäischen Union (GKI) und das Gericht der Europäischen
Union (GEU) die sich mit spezifischen Themen wie Kartellrecht, Steuerrecht, Zollrecht, etc. befassen.
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Welche Eigenschaften hat ein gute Anwalt für Europäisches Recht und nach welchen Kriterien wählt man diesen aus?
Fundierte Kenntnisse des Europäischen Rechts: Ein guter Anwalt für Europäisches Recht sollte über ein tiefes Verständnis des EU-Rechts
und seiner Anwendung verfügen. Dies umfasst die Kenntnis der EU-Verträge, Verordnungen, Richtlinien und Entscheidungen, die für den Fall
relevant sind.
Erfahrung: Ein guter Anwalt für Europäisches Recht sollte über umfangreiche Erfahrung in der Anwendung und Durchsetzung des EU-Rechts
verfügen, insbesondere in Bereichen wie Wettbewerbsrecht, Handelsrecht, Steuerrecht, Zollrecht und Umweltrecht.
prachkenntnisse: Ein guter Anwalt für Europäisches Recht sollte in der Lage sein, in mindestens einer der Amtssprachen der EU zu arbeiten,
insbesondere Englisch und Französisch, sowie die Kenntnisse der Landessprachen des Mitgliedstaats, in dem er arbeitet.
Netzwerk: Ein guter Anwalt für Europäisches Recht sollte über ein breites Netzwerk von Anwälten und Experten in anderen Mitgliedstaaten der
EU verfügen, um die Interessen seiner Mandanten auf EU-Ebene effektiv vertreten zu können.
Kommunikationsfähigkeiten: Ein guter Anwalt für Europäisches Recht sollte in der Lage sein, komplexe rechtliche Angelegenheiten verständlich
und präzise darzustellen und seine Argumentation überzeugend vorzutragen.
Wenn Sie auf der Suche nach einem guten Anwalt für Europäisches Recht sind, sollten Sie bei Ihrer Auswahl diese Kriterien berücksichtigen
und gegebenenfalls Referenzen einholen. Es ist auch ratsam, einen Anwalt zu wählen, der Mitglied in einer Berufsvereinigung für Europarecht
ist und sich somit regelmäßig fortbildet und den aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden bleibt.
Was ist die Geschichte des Europäischen Rechts?
Die Geschichte des Europäischen Rechts begann nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)
durch die Römischen Verträge von 1957. Diese Verträge hatten das Ziel, die Wirtschaft der europäischen Mitgliedstaaten zu integrieren und
zu stabilisieren, um eine Wiederholung der Kriegshandlungen zu verhindern.
Im Laufe der Jahre wurde das Europäische Recht durch weitere Verträge und Gesetze erweitert, insbesondere durch den Vertrag von Maastricht
von 1992, der die Europäische Union (EU) gründete und die politische und wirtschaftliche Integration der Mitgliedstaaten vertiefte. Der
Vertrag von Lissabon von 2007, der am 1. Dezember 2009 in Kraft trat, bringt eine weitere Erneuerung des EU-Rechts und bringt weitere
Änderungen an den Verträgen.
Ein wichtiger Bestandteil des Europäischen Rechts ist die EU-Grundrechtecharta, die im Vertrag von Lissabon rechtlich verbindlich wurde
und die die Grundrechte der EU-Bürger schützt.
Das Europäische Recht hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und hat nun eine große Reichweite, die weit über die Wirtschaft
hinausgeht und sich auf Bereiche wie Umwelt, Verbraucherschutz, Sozialpolitik und innere Sicherheit erstreckt. Es hat auch einen starken
Einfluss auf das nationale Recht der Mitgliedstaaten der EU und hat dazu beigetragen, die Integration der Mitgliedstaaten zu fördern und
die Grundfreiheiten der EU-Bürger zu schützen.